Arche Nova

Ein Enginebuilder mit Zoo-Thema.

Die Regeln sind vom Umfang okay, gerade wenn man bereits Spiele wie Terraforming Mars auf dem Tisch hatte, eigentlich kein Problem. Nach ein zwei Zügen wird es auch recht flüssig, die Züge planbarer und es wird kein Downtime Monster. Die Kaffeepausen versteht man spätestens beim zweiten Mal und dank der Symbolik sind diese einfach nachzuvollziehen.

Das Thema kommt gut rüber. Interaktion gibts relativ wenig, auch wenn einen das Würgen und Vergiften im richtigen Moment schon gut nerven können. Man kommt an relativ wenig Karten heran bzw. Muss sich ein bisschen auf die Auslage verlassen. Ein paar Sachen wie die zusätzlichen Siegpunkt Karten die man spielen kann hätte man sich sparen können, und etwas kürzer darf es sein. Vielleicht waren wir auch einfach nur zu schlecht und deswegen hat es so lange gedauert.

Aber alles spielt sich gut, weswegen ich auch die volle Punktzahl vergbe. Ich mag es, dass ich mir meinen Zoo vor mir auf aufbaue. Ich mag den Aktionswahl Mechanismus sehr gerne. Redaktionell wurde gut gearbeitet, oft hat man das Gefühl dass da jemand mitgedacht hat. Die Symbolik ist stimmig.

Korbinian N., 22.12.2021

Ich kann mich dem Vorredner nur anschließen. Es ist komplex, aber nicht überfordernd. Es gibt fünf Karten (=Aktionen) auf Positionen 1-5. Je höher die Position, desto stärker ist die Aktion (Bsp: Tiere ausspielen auf Position 2 erlaubt nur 1 Tier zu spielen, auf Position 2 darf man schon 2 Tiere ausspielen ) - anschließend wird die gewählte Aktion dann auf Position eins verschoben, der Rest der Karten wird nach rechts aufgeschoben. Eigentlich ziemlich einfach - sollte man meinen, aber: der Zeitpunkt, wann spiele ich welche Aktion, ist entscheidend. Jede Karte ist nur einmal im Spiel, zum Ausspielen der Karte sind u.U. Voraussetzungen nötig. Für jedes Tier im eigenen Zoo benötigt man auch das entsprechende Tiergehege, jedes Gehege ist auf einem Geländeplan anzulegen (puzzeln) und gibt evtl. Platzierungsboni. Die Iconographie ist nach wenigen Runden verständlich, es baut quasi alles logisch aufeinander auf (dass eine Elefant ein größeres Gehege braucht als ein Wüstenfuchs, leuchtet mir ein).
Die Karten beinhalten drei Sorten von Karten: Sponsoren (64), Artenschutzprojektkarten (20) und Tiere (128). Die Karten selbst bringen mir meistens Punkte auf einer oder beiden gegenläufigen Zählleisten (ähnlich wie bei Rajas of the Ganges): Das Spiel endet, wenn ein Mitspieler es schafft, dass sich seine Spielsteine der gegenläufigen Zählleisten treffen.
Insgesamt macht es sehr viel Spaß und ist sicherlich eines der Spiele-Highlights. Zu Beginn (ohne Regelerklärung) würde ich sicherlich 1h/Mitspieler rechnen, Tendenz zu ein paar Minuten mehr. Aber läuft der Engine erst einmal, kann es zum Ende hin relativ schnell gehen. Was man sich aber bewusst sein sollte: die Interaktion mit den Mitspielern ist gering - er gibt ein Wettrennen (wer hat zuerst 4 Symbole X), aber das spielt nur eine untergeordnete Rolle. Man hat auf jeden Fall eine eigene Geschichte des eigenen Zoos, und man versinkt in das Thema und vergisst darüber die Zeit. Insofern klare Empfehlung.

Christian W., 31.03.2022

Ein sehr gut thematisch eingebettetes Strategiespiel für Spieler mit Spielerfahrung ab 12 Jahren. Herzstück der Spielmechanik ist ein Kartenmechnismus, der sehr an Terraforming Mars erinnert. Es gibt eine Fülle von Karten mit einzigartigen einmaligen und/oder bleibenden Effekten sowie Ziele und Wertugsbedingungen, die jedes Spiel anders ausliegen, so dass sich die verfolgte Strategie in den ersten Zügen aus den konkreten Begebenheiten der Partie entwickeln muss. Das Spiel bietet begrenzte Interaktion und ist im wesentlichen ein eher solitäres Aufbauspiel. In höherer Spielerzahl kann eine Partie schon recht lange dauern, so dass es ausdauernde Spieler braucht. Wer Lust auf das Thema hat und Spass an längeren Aufbauspielen hat, wird voll auf seine Kosten kommen.

Stefan H., 01.11.2022