Bloodborne: Das Brettspiel

Angelehnt an die erfolgreiche Computerspiellizenz von Sony Entertainment. Mehr als 11 Millionen Spieler haben das PC-Spiel gespielt. 1-4 Jäger erkunden Yarnham und stellen sich furchterregenden Kreaturen.


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In Bloodborne: Das Brettspiel, einem kampagnenbasierten Action-Adventure, schlüpft ihr in die Rolle von Jägern, die gemeinsam gegen das Spiel kämpfen, um die in der Stadt Yharnam und darüber hinaus verborgenen Geheimnisse aufzudecken.

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Super Umsetzung

Bei den Worten “Blutmond”, “Yharnam” und “Bestienseuche” wird es wahrscheinlich viele Videospieler geben, die sofort aufhorchen und neugierig prüfen, worum es geht. Gibt es etwa einen neuen “Bloodborne”-Titel für die PlayStation? Kann ich mich bald wieder in die dunklen Gassen dieser düsteren Stadt werfen? JEIN! Denn dieses Mal kommen diese Worte von Asmodee und CMON und jetzt werden plötzlich die Brettspieler aufhorchen und zumindest ein wenig Interesse zeigen. Wenn dann auch noch der Autor Eric M. Lang genannt wird, ist die Aufmerksamkeit ganz auf unserer Seite. Oder?

Bloodborne ist eine Videospiel-Reihe für die PlayStation und allgemein für seinen doch recht knackigen Schwierigkeitsgrad bekannt. Das Genre würde ich frei als “Hack and Slay” und “Action Adventure” bezeichnen, möchte aber vorwegnehmen, dass ich persönlich das Videospiel nicht gespielt habe und man möge mir damit verzeihen, dass ich so womöglich manches Easter Egg übersehen habe. Die Vorlage bietet sich aber natürlich an, daraus einen schönen Miniatur-Klopper zu basteln und somit den Videospielern zu zeigen, dass auch analoges Spielen in den Bann ziehen kann. Wir schauen uns nun mal an, ob das Bloodborne auch wirklich gelingt.




Beim Brettspiel handelt es sich um ein kooperatives Spiel im Stile eines Dungeon-Crawlers, heißt wir schlagen uns auf Straßen- und Gebäudeplättchen durch und müssen gemeinsam Aufgaben erfüllen, die uns netterweise in Story-Kampagnen verpackt wurden. Im Basisspiel gibt es davon schon mal vier verschiedene zu finden. Apropos vier: wir erhalten auch vier spielbare Charaktere und können damit also bis zu vier Personen an einer Partie mitspielen.

Genretypisch fürs Brettspiel wäre jetzt noch ein ganzer Haufen Würfel, die wir im Kampf gegen Bestien und dergleichen benötigen, doch hier kommt nun der besondere Kniff des Brettspiels, denn es handelt sich vielmehr um ein Deckbuilding-Spiel.

Deckbuilding? Genau, jeder Spieler hat sein eigenes Deck mit Aktionen bzw. muss ich diese Karten abgeben, um Aktionen auszuführen. Will ich also mit Leuten/Gegenständen interagieren, muss ich eine Karte abgeben. Will ich mich bewegen, eine Karte abschmeißen! Das ist alles immer noch sehr klassisch und für Dungeon Crawler Fans nichts neues - Die Kartenteile sind in Felder geteilt, verlasse ich ein Kartenteil, dann ziehe ich ein verdecktes nach und lege es in einer von mir gewählten Ausrichtung an und platziere meine Figur dorthin. Natürlich können damit neue Dinge getriggert werden, wie z.B. Gegner, die nun erscheinen und wir erreichen damit unsere Ziele innerhalb eines Szenarios. Gerade zu Beginn bestehen viele Szenarien darin, bestimmte Orte zu finden, um voranzuschreiten.




Nun ist das Videospiel aber ja nicht für seine großartigen Rätsel oder Erkundungen bekannt, sondern wohl mehr für den Kampf, also steht dies natürlich auch sehr im Fokus des Brettspiels. Der Kampf selbst gestaltet sich dabei eigentlich recht simpel. Ich spiele eine Karte ergänzend zu einer meiner Kampfaktionen und erhalte die Geschwindigkeit und Stärke dieser Kampfaktion. Für den Gegner wird ebenfalls eine Karte gezogen, die bestimmt welche Aktion nun ausgeführt werden soll und auch die enthält Geschwindigkeit und Stärke. Die schnellere Aktion wird nun zuerst ausgeführt und der jeweilige Gegner erleidet Schaden, ist dieser aber noch nicht am Ende wird nun die eigene Aktion ausgeführt. Bei gleicher Geschwindigkeit erleiden beide Seiten zugleich den Schaden.

Es ist gar nicht soooo schwer, sich der Gegner zu entledigen, ABER zunächst gibt es doch relativ viele davon und wir stehen gewissermaßen unter Zeitdruck. Nach jeder Runde schreitet ein Marker auf der Jagdleiste voran und dort gibt es rote Felder. Erreicht der Marker ein solches rotes Feld, werden ALLE Gegner (egal ob tot oder lebendig) wieder neu an ihre “Spawn”-Punkt platziert! Also mal eben die Gegner töten und dann in aller Ruhe die gesuchten Orte finden ist hier nicht angesagt.




Zum Glück können wir unser Deck natürlich verbessern, mit jedem erfolgreichen Kampf bekommen wir Blutecho-Plättchen, mit denen wir stärkere Varianten unserer Aktionskarten kaufen können. Und natürlich finden wir auch unterwegs nützliche Gegenstände und Waffen. Zumal jeder Charakter sowieso mächtige Waffen bei sich trägt, die zwar nicht so häufig zum Einsatz kommen können, aber dafür umso effektiver sind.

Nun möchte ich euch gar nicht zu viel über die Szenarien und Kampagnen verraten, das würde euch die Freude nehmen, aber soviel sei gesagt, sie sind recht unterhaltsam und anspruchsvoll und passend zum Thema und ich vermute auch dem Videospiel mehr oder weniger entnommen.

Bloodborne ist auch auf dem Tisch ein schweres Spiel, keine Frage. Zeit und Leben sind knapp und die Gegner werden immer mehr, dennoch hat man nie das Gefühl, dass es unmöglich ist und somit steigt die Motivation, das zu schaffen oder beim nächsten Mal besser zu machen. Diese Prämisse ist für ein kooperatives Spiel schon mal gut, auch das Regelheft ist überraschend schlank. Anders als bei anderen Dungeon Crawlern oder Titeln von Eric M. Lang gibt es nicht noch diverse Schlagwörter, die eigene Regeln mit sich bringen. Das ist gut, gerade wenn man Videospieler mal an den Tisch bringen möchte und diese nun nicht mit 100 Unterregeln überfordern möchte.




Für meinen Geschmack ist aber etwas zu wenig “Deckbuilding”enthalten, wenn man schon selbst diese Mechanik auf der offiziellen Webseite bewirbt. Es fühlt sich auch nach “aufleveln” an und nicht wirklich nach einem Deck, welches ich mir nach meinem Wunsch aufbaue. Bloodborne ist ein gelungenes Einstiegs-Dungeon-Crawler-Spiel ohne Würfel und fordert strategische Planung beim Einsatz der Aktionen und Waffen. Gerade auch zusammen im Team. Es macht Spaß und kann damit empfohlen werden, wenn einen das alles anspricht. Aber Achtung: Wie gesagt “Einstieg” heißt nicht “Einfach”!

Werde ich Videospieler damit dauerhaft an den Tisch bringen? Vielleicht! Entscheidend wird dann eher sein, welches Spiel man danach vorstellt, aber mit Bloodborne hat man bestimmt ein beeindruckendes Beispiel gezeigt.

., 15.11.2023
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