Animal Kingdoms

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Nettes Spiel

Tief in meinem Herzen bin ich ein waschechter Expertenspielspieler. Doch auch gut designte Kennerspiele können mich durchaus begeistern. Und wie ist das mit den Familienspielen? Auch wenn ich komplexeren Titeln i.d.R. den Vorzug gebe, gibt es doch auch einige Familienspiele, die ich bis heute immer wieder gerne mitspiele, und oft ist es vor allem die Einfachheit des Designs, die schließlich zu überzeugen weiß. Während viele Kenner- und Expertenspiele mit den verschiedensten Mechanismen eingedeckt werden – à la Endless Winter –, kommen Familienspiele deutlich öfter mit nur einer Grundmechanik aus, die vielleicht noch von ein, zwei weiteren unterstützt wird. Schafft es ein Spiel genau diese Grundmechanik auf den Punkt zu bringen, lasse ich auch gerne mal ein Wasserkraft stehen, um ein Las Vegas zu spielen.


Auch in Animal Kingdoms passiert im Grunde nicht viel. Wir spielen reihum Karten mit Zahlenwerten in verschiedene Spielbereiche aus und platzieren anschließend Marker in die einzelnen Bereiche, um möglichst viele Mehrheiten für uns herauszuschlagen. Thematisch machen wir aus Karten dann noch Tierkarten, aus den Spielbereichen Königreiche und aus den Markern Schilde. Zudem werden zu Beginn jeder der drei Runden den verschiedenen Königreichen Gesetzeskärtchen zugeteilt, die bestimmen, welche Tierarten und Zahlen man an den einzelnen Königreichen platzieren darf. Legt man den letzten Marker in ein Königreich, wobei die Orte verschiedene Anzahlen an Plätzen haben, steigt man für die aktuelle Runde aus und nimmt sich das eine Plättchen mit Extrapunkten für die aktuelle Runde, während die anderen Spieler noch so lange weiterspielen, bis alle einen letzten Stein in einem Königreich platziert haben. Im Anschluss werden die einzelnen Bereiche gewertet, ehe eine neue Runde mit denselben Regeln aber wieder anderen Gesetzeskarten für die verschiedenen Königreiche beginnt. Allerdings wird das zuletzt von einem Spieler platzierte Schild zu einem dauerhaften Schild im entsprechenden Königreich in den folgenden Runden, sodass man hier von nun an einen Vorteil hat. Nach drei Wertungen ist der ganze Spaß dann auch schon wieder vorbei.


Und das war’s! Straight forward! Eben nur eine tragende Mechanik: Karten ausspielen, Schilde setzen und Mehrheiten erreichen! Und das Ganze mit wirklich ordentlichem Material, bestehend aus einem fünfeckigen Spielplan mit den fünf Königreichen, einem weiteren Plan zum Tracken der Siegpunkte, den Tier- und Gesetzeskärtchen in ausreichend guter Qualität sowie den Schilden aus Holz in verschiedenen Farben und Siegpunktmarkern aus Pappe. Doch lasse ich in Zukunft auch für Animal Kingdoms mein geliebtes Wasserkraft einmal im Schrank stehen?


Werfen wir zur Beantwortung dieser Frage doch einfach mal einen Blick auf die Stärken und Schwächen des Spiels und überlegen uns genau, für wen dieses Spiel letzten Endes geeignet ist. Und spricht man das Wort „Animal Kingdoms“ und das Wort „Stärken“ in einem Satz aus, dann muss man zwangsläufig über das großartige Artdesign der Tierkarten reden. Auch der Spielplan und der Rest des Materials sind schön gestaltet und stimmig, doch die Tierkarten stechen als optisches Highlight deutlich hervor. Doch nicht nur die hübschen süßen Tiere wissen von sich zu überzeugen. Auch die wenigen und simplen aber gut gewählten Mechaniken funktionieren einwandfrei. Daher ist das Spiel auch in wenigen Sätzen erklärt und es können auch kleinere oder unerfahrenere Spieler problemlos mit um die Mehrheiten in den Königreichen ringen. Wie es jedoch in Area Control oder Mehrheitenspielen üblich ist, kann es vor allem bei drei Spielern durchaus einmal passieren, dass sich zwei um ein Königreich batteln, während der glückliche Dritte die Punkte anderswo einheimst. Spielt man zu viert hat vor allem der eine Spieler, der nie Startspieler wird, schon einen kleinen Nachteil, da es für ihn natürlich schwieriger wird, effektiv als erster aus der Runde auszusteigen, um sich das Plättchen mit den Extrapunkten für die aktuelle Runde zu sichern. Hinzu kommt noch der doch natürlich auch vorhandene Glücksfaktor, denn um ein weiteres Schild in einem Königreich setzen zu können, brauche ich halt auch die entsprechende Tierkarte, die sich dort ausspielen lässt. Man darf zwar als Aktion auch beliebig viele Handkarten austauschen, statt eine Karte auszuspielen, doch auch hier bin ich dann wieder darauf angewiesen die richtigen Karten zu ziehen. Ob das Spiel also auch was für Kenner und Experten ist, wage ich zu bezweifeln, wobei ich mit meiner Spielegruppe durchaus Spaß beim Testen hatte, und der Sweetspot liegt für mich im Übrigen im Spiel ab drei Spielern, da man sich sonst mit Extraregeln behelfen muss.


Nichtsdestotrotz wird es dann wohl doch zumeist Wasserkraft werden, und nur wenn ich so richtig Bock auf extrem hübsche Tierkarten habe; oder vielleicht habe die richtige Zielgruppe am Tisch sitzen, die ich mit Animal Kingdoms an in Zukunft angedachte komplexere Kenner- und Expertentitel, die sich dieser Mechanik bedienen, heranführen möchte, genau in diesen Fällen wäre Animal Kingdoms durchaus wieder eine Überlegung wert. Ausziehen wird es demnach vorerst nicht. Und nun höre ich besser auf zu schreiben. Jeden Moment kommt Besuch und gerade liegt Carnegie aufgebaut auf dem Tisch. Danach ist es für ein Wasserkraft sicher schon zu spät, aber wie wäre es mit einer schnellen Runde Animal Kingdoms? Irgendwie hätte ich schon wieder Bock drauf… hmmm… Mal sehen, was die anderen dazu sagen. Euch viel Spaß beim Bestaunen und Ausspielen der Tiger, Eulen, Bienen, Wölfe, Frösche und co! Mögen die Königreiche Eure sein!

., 21.04.2023
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